Das Lager Gurs

Das Lager Gurs wurde 1939 als Internierungslager für Bürgerkriegsflüchtlinge und
ehemalige Kämpfer aus Spanien gebaut. Später wurden hier politische Flüchtlinge und alle anderen ‚Unerwünschten‘ interniert.
Am 22. Oktober 1940 wurde die gesamte jüdisch-deutsche Bevölkerung aus den
Gauen Baden und der Saarpfalz nach Gurs deportiert.
Das Lager bestand aus 382 Baracken, die in „Ilôts“ („Inseln“ bzw. Häuserblocks) mit circa 22 bis 30 Baracken aufgeteilt und durch Gräben und Stacheldraht voneinander getrennt waren. Die Holzschuppen waren etwa 6 Meter breit und hatten eine Länge von 24 Metern. Es gab keine Trennwände. Statt Fenster waren Lichtluken ohne Fensterscheiben in die Seitenwände eingebaut, die man mit Holzklappen verschließen
konnte. Jede Baracke umfasste circa 60 Schlafplätze mit Stroh.
Möbel waren keine vorhanden, die Koffer der Internierten wurden dazu genutzt.
Die mangelnde Grundversorgung, Hunger, Nässe und Kälte sowie die fehlende
Hygiene führten zur Verbreitung von Ungeziefer und zu Epidemien. Alte Menschen
und kleine Kinder starben zuerst.
Insgesamt starben im Camp de Gurs mehr als 1000 Menschen.
Ab August 1942 wurde über Drancy in die Vernichtungslager im Osten deportiert.