Pilgerstätte Lourdes

Ich war von Lourdes sehr berührt. Dieser Ort hat etwas Besonderes an sich, welches
ich nicht in Worte fassen kann. Bevor wir in Lourdes angekommen sind, habe ich
mich bereits mit dem Ort und seiner Geschichte beschäftigt. Ich wollte wissen,
warum es ein so besonderer Ort für viel Katholiken ist, da ich auch bereits einige
Geschichten von Bekannten gehört hatte. Eine davon war, dass eine Verwandte von
meinen Freuden in Lourdes war und sie nicht mehr wirklich was sehen konnte. Sie
war fast blind. Meine Freunde erzählten mir, wie sie in Lourdes war und dort das
Wasser der Grotte auf ihre Augen getropft und auch einen kleinen Schluck getrunken
hat. Sie konnte danach wieder sehen. Es fiel mir schwer diese Geschichten, die ich
gehört habe, zu verstehen und auch zu glauben, bis zu dem Zeitpunkt, wo ich selbst
in Lourdes angekommen bin. Dort waren viele Menschen mit ähnlichen Geschichten.
Auch die Atmosphäre, die dort herrschte, bewegte mich sehr. Unsere Herkünfte und
Hintergründe waren egal, denn an dem Ort waren wir alle miteinander verbunden. Ich
bin abends bei der Grotte etwas herumgelaufen und kam mit ein paar Menschen dort
ins Gespräch. Wir unterhielten uns über unseren Glauben und was dieser Ort mit uns
macht. Ich konnte sehen, wie bewegt sie waren und wie auch sie mit den Tränen
kämpften. Nach den Gesprächen bin ich weiter bei der Grotte langgelaufen.
Gegenüber befand sich eine Überdachung bei der man Kerzen im Gedenken an
bereits Verstorbene oder andere Personen, die einem wichtig sind, anzünden kann.
Ich tat dies auch und hatte das Gefühl, dass ich so denen, die bereits verstorben
sind, näher war. Ich blieb dort einige Minuten in Stille und betete für Sie.
Das Kerzenanzünden war aber nicht das Einzige, was ich an diesem Ort tat. Ich
hatte im Voraus bereits bei einem kleinen Laden drei kleine Glasflaschen gekauft und
füllte diese dann mit dem heiligen Wasser der Grotte auf, um es mit nach Hause zu
nehmen und mit meiner Familie zu teilen. Meine Familie sagt immer, ich sei wie
meine Ur-Großmutter, die 2004 verstarb. Sie war auch sehr religiös und engagierte
sich viel in unserer Kirche, sowie ich. Ich bin seit 2014 bei den Ministranten Mitglied
und mittlerweile selbst Jugendleiterin dort. Wir engagieren uns sehr in der Kirche,
streben aber auch Veränderungen an. Unserer Meinung nach ist der Glaube nicht
immer gleichzusetzen mit der katholischen Kirche. Wir vertreten den Glauben aber                                                                                                                                          nicht die Institution Kirche. Oftmals werden wir gefragt, wie wir Teil einer katholischen
Jugendgruppe sein können mit den ganzen Vorfällen in der katholischen Kirche und
unsere Antwort lautet immer:
Wir vertreten den Glauben, aber nicht die Institution Kirche.
Und wenn wir dann erzählen, was wir machen und wofür wir kämpfen, hören wir
aufmunternde Worte von den Menschen.

Leas Daten

Lea Marie Bulat
Geboren am 06.08.2005 in Freiburg
Vater: Drazen Bulat, geboren am 23.05.1979 in Freiburg; Elektriker
Mutter: Tanja Bulat, geborene Bayer, geboren am 06.03.1969 in Freiburg;
Bilanzbuchhalterin
Geschwister: Mara (16 Jahre)
Schulzeit/ Beruf: Schönbergschule (Grundschule) in Freiburg, St. Ursula
Mädchenrealschule in Freiburg,Walter – Eucken – Gymnasium in Freiburg,
seit 2019 im Hotel und Gastronomie Gewerbe tätig